Sonntag, 23. August 2015

Urlaub an der Algarve. Lagos ist mein Favorit. Mai 2012.

Mal wieder an der Algarve, mal wieder in Lagos. Ist es nicht eine wunderbare Stadt zum Urlaub machen? Bis auf einige Bausünden, die als Bauruinen noch an die schrecklichen Jahre zu Anfang des Tourismus erinnern, ist hier architektonisch gesehen die Welt in Ordnung. Zwei- maximal dreigeschossige Bauten, alle in schönen, warmen Farben gehalten, die Bepflanzung entlang der Anlagen ist ein Gedicht, da guckt selbst die BUGA Koblenz dumm aus der Wäsche. Pflanzen, die wir auf der Fensterbank oder Terrasse seit Jahren versuchen, zum Wachsen zu bringen, gedeihen hier ohne menschliches Einwirken auf verlassenen Grundstücken, in den Dünen oder eben am Wegesrand. Alles blüht, Gelb, Lila, Blau sind die vorherrschenden Farben. Man kann sich gar nicht satt sehen. Unsere Ferienhaus-Anlage Ancora liegt etwa 2 km außerhalb von der Altstadt Lagos auf einer Anhöhe. Aber irgendwie liegt hier alles auf einer Anhöhe. Kein guter Ort zum Fahrradfahren also. Leihfahrräder kosten sowieso viel zu viel. Pro Tag 20 Euro. Das ist Wucher. Nach einem Transfer von gut einer Stunde ab dem Flughafen Faro in einem Sprinter – wir beide durften vorne neben dem Fahrer sitzen, der ständig die zugelassene Geschwindigkeit um rund 20 km/h überschritt – erreichten wir unser Domizil. Michael blaffte mich gehörig an, wie immer, wenn wir reisen. Übermüdet, nervös – das sind eben die Folgen. Selbst die Frau an der Rezeption erkannte sofort, dass wir uns dringend erholen müssten. Und dann eroberten wir „unser“ Haus. Ein Schlafzimmer mit Elektroheizkörper, Badezimmer mit Badewanne, Küchenzeile im Wohnzimmer: Auf dem Esstisch eine Flasche Weißwein zur Begrüßung. Ein kleiner Fernseher, große Schiebetüren zur Terrasse hin, die wie ein Innenhof gebaut ist. Im Wohnzimmer zusätzlich eine Couch. Wenn Michael nicht bald aufhört, nachts zu schnarchen, wandere ich dorthin aus. Von der Terrasse kann man durch ein Holz-Gartentürchen auf die Wiese davor gelangen, auf der große bunte Blumen (wie Bornholmer Margeriten) blühen, wie bei uns sonst Gänseblümchen. Überall Palmen und sonstige tropische Pflanzen – einfach wunderschön. Wohin führt die Treppe von der Terrasse aus? Zur Nachbarwohnung? Oder ist da noch eine Wohnung über unserer? Nein! Hurra, wir haben wieder einen kleinen Dachgarten, von dem aus man die ganze Anlage überblicken, leider auch auf diese riesige Bauruine gucken kann/muss. Auf dem Dachgarten eine lange Steinbank. An diesem Ort könnte ich den Rest meines Lebens verbringen, wenn ich Portugiesin wäre. Wieder hören und sehen wir die Möwen – es klingt wie Musik. Auch sonst ist die Vogelschar komplett: Spatzen, Amseln auf jeden Fall. Gestern eine noch flugunfähige Jungamsel beobachtet, die von ihrem Papa gefüttert wurde. Hoffentlich hat der Jagdhund sie nicht gepackt, der jeden Tag seine Runde vor unserem Häuschen dreht. Heute morgen habe ich erst einmal eine Schnecke gerettet, die auf dem Weg zur Dachterrasse war. Ob sie dort saftiges Grün erwartete? So ein schönes Schneckenhaus. Seitdem ich diese Schleimer auch im Aquarium habe, finde ich sie ganz attraktiv, besonders wenn sie so hübsche Häuschen haben. Mit den ganz nackten mag ich mich immer noch nicht anfreunden. Es ist wie zu Hause. Michael steht neben mir, scharrt unruhig mit den Füßen, wartet auf das Abendessen. Er hat Mais in der Dose gekauft, dazu vier Hamburger. Das soll unser Menu heute werden. Vorhin haben wir an der Hauptstraße kurz vor dem Spar-Supermarkt ein hübsches Café, das von einer Schwäbin betrieben wird, entdeckt. Michael bestellte sich Apfelkuchen und erhielt ein ganzes Früchtemenu dazu. Ich wählte eine Bananen-Schokoladen-Crepe und bekam einen Pfannkuchen – riesig! Sehr lecker, liebevollst zubereitet. Cappuccino 1,50 Euro. Na, bitte. Es geht doch. Zum Nachtisch genehmigten wir uns noch ein Glas Rot- bzw. Portwein. Auch im Innenbereich ist das Café (Gartenzwerg) sehr einladend. Alles steht voller Bücher, die man lesen kann, ausleihen darf. Die Inhaberin veranstaltet Sprachkurse und 3-Sprachen-Treffs: Engländer, Portugiesen, Deutsche. Eine tolle Idee! So hätte ich es auch gemacht, wenn ich mich hier niedergelassen hätte. Sie lebt wohl schon 13 Jahre in Portugal, erst arbeitete sie als Köchin, dann an verschiedenen Hotelrezeptionen. Nachdem sie eine schwere Krankheit überlebt hat, entschloss sie sich, wie sie erzählte, dieses Café – ihren Traum – wahr zu machen. Weil für den Rückweg dicke Wolken einen Schauer befürchten ließen, bot uns die Wirtin sogar an, uns einen Schirm zu borgen. Im nebenan gelegenen Supermarkt besorgten wir die Überlebensration des Tages: Frisches Brot, Weintrauben, Aufschnitt... Herrlich durch die Märkte zu streifen und zu gucken, worauf man wohl Appetit haben würde. Übrigens ist im Gebäude des Supermarktes auch ein Internet-Raum mit einigen Plätzen. Hier kostet das Surfen 3 Euro pro Stunde. Mit einem Kaffee von der Caféteria am Eingang lässt es sich an diesem Ort ganz gut aushalten. Um 19 Uhr steht das Essen in unserem Ferienhaus – wie zu Hause auf dem Tisch, denn immerhin ist es in Deutschland dann schon 20 Uhr, Zeit für Nachrichten, Krimi & Co. Man sieht, eigentlich haben wir uns sehr heimelig hier eingerichtet, nicht viel anders als zu Hause auch. Nur mit dem Unterschied, dass es keinerlei Termindruck, keinerlei Verpflichtungen gibt. Jeden zweiten Tag kommen zwei Putzdamen ins Haus und machen einen Kölschen Wisch durch die Räume. Klopapier aufzufüllen, wird dabei – wie fast in jedem Urlaub erlebt – immer vergessen. Michael hat die ladies aber noch eingefangen: „Madame – paper für Toilette“ - sie haben kapiert. Die kaputte Birne über dem Zweiplatten-Herd wollten sie wohl dem Techniker melden. Alle Schäden nur Stunden später behoben.
Ich lese Erasmus von Rotterdam: „Lob der Narrheit“. Nicht leicht zu lesen, aber doch noch so, dass man es im Urlaub sich mal antun kann. Viele Wahrheiten entdeckt man zwischen den Zeilen. Aber nach ein paar Seiten bin ich dann doch so müde, dass ich dringend schon wieder ein Nickerchen machen müsste. Bei dem April-Wetter jetzt Anfang Mai ist das nicht so ganz einfach. Draußen platschen ständig Regentropfen auf den Körper, wenn man gerade glaubt, ein Stündchen Sonne sicher zu haben. Kommt eine Wolke angeflogen, erweist sie sich auch gleich als inkontinent. So schreibe ich jetzt mal ein bisschen am Computer. Würde gerne surfen, aber das mit dem Internet (free WiFi) funktioniert nicht. Vielleicht liegt es an meiner Windows-Version, vielleicht an irgendwelchen Antiviren-Programmen, keine Ahnung, die Rezeptions-Dame konnte leider auch nicht weiterhelfen. So müssen wir mal erst das Internet (ein Bildschirm) im Rezeptionsbereich nutzen. 2 Euro für 30 Minuten. Viele Restaurants bieten auch free WiFi an, aber ich habe noch nicht getestet, ob es dort funktioniert. Ja, es funktioniert. Zum Beispiel im „Café do mar“, Praia da Batata, hoch über der wunderschönen Felsenküste. Essen und Trinken ist hier zwar etwas teurer, aber die Aussicht ist fabelhaft. Man sitzt in der Sonne, trinkt Vinho Verde und surft im Internet. Allerdings waren wir nach einer halben Stunde schon wieder so durchgefroren, wie ein Affe in der Schweinehaut, wie ich früher als Kind einmal zu sagen pflegte. Der kalte Wind fegt da oben ganz gehörig. Als ich neulich einem Geschäftsmann mein Leid mit dem kalten Wind klagte, meinte er: „Welcher Wind? Vielleicht sind Sie es, die diesen Wind macht?“ Natürlich Unterhaltung auf Englisch. Aber ich fand das gut. Den Mann auch. Heute zweiter WiFi-Versuch im Bora-Café in der Fußgänger-Zone der Altstadt. Straße: Rua Conselheiro Joaquim. Leider scheint in dieses Café nie ein Sonnenstrahl, weshalb man bei den diesjährigen Anfang-Mai-Temperaturen auch dort schnell eine Gänsehaut bekommt. Ich bestellte einen Salat mit Ziegenkäse, Michael einen Käse-Schinken-Toast. Der Salat war phantastisch. Schön dekoriert, mit vielen kleinen Überraschungen. Ein kleiner Klecks Marmelade, in Knoblauch-Öl eingelegten Oliven, Gurken, Tomaten, Kirsch-Tomaten, ein frischer Minze-Zweig, Ruccola.... Einfach köstlich. Jeden Tag gibt es im Café den Saft des Tages. Heute war es Orangensaft. Neulich Erdbeersaft. Jedes Glas für 1,50 Euro. Da kann man nicht meckern. Und das Internet (ohne Zugangscode) funktioniert dort auch. Kurz bevor wir wieder gingen – wieder durchgefroren, kam der nette Geschäftsmann mit Freunden oder Familie. Wir scherzten nochmal über Wind und Kälte und zogen dann los, um für Michael noch ein bisschen Nerven-Nahrung zu kaufen. Zwei Teilchen, die undefinierbar schmeckten, wie er sagte. Nun, ja.
Übrigens waren wir gestern endlich am Fischereihafen und haben uns dort zu Mittag in einer Snack-Bar (Traquinas Café) niedergelassen. Riesige Portionen gab es dort. Prato do dia (Tagesgericht) für 6 Euro. Schweinefleisch mit Kartoffeln, eine ganze Platte voll. Michael schaffte nicht einmal die Hälfte. Nun, kein Wunder, wenn man vier Schnitten Brot zum Frühstück hatte. Ich bestellte gegrillte Sardinen, 6 Stück, so lang wie zwei aneinandergereihte Mittelfinger und so dick, wie Mittel- und Zeigefinger zusammen wurden zusammen mit einer Platte Pellkartoffeln (mit Pelle, die mein Herzallerliebster natürlich erstmal abzog) und einem Salatteller serviert. Lecker! Gesamtpreis incl. einem halben Liter Wasser: 15,30 Euro. Zum nur noch wenige hundert Meter entfernten Strand gingen wir nicht mehr. Horden Jugendlicher hatten wir zuvor in die Richtung ziehen sehen, darauf hatten wir gerade wenig Lust. Außerdem war es irgendwie zu kalt für Strand, wo doch der Wind immer noch ein wenig heftiger weht. In windstillen Winkeln kann es bei Sonnenschein wirklich so warm werden, dass die Fettpolster dahin schmelzen, aber ansonsten herrscht doch viel Gänsehaut vor.
Jeden ersten Samstag im Monat findet im Norden von Lagos (Richtung Zoo, ungefähr auf Höhe des Yachthafen-Endes) ein Zigeunermarkt statt. Den suchten wir natürlich auf. Man muss schon relativ früh da sein, denn die ersten bauen ihre Stände gegen 13 Uhr bereits wieder ab. Doch ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Kleidung, Uhren, Tücher, Taschen – eben das übliche Marktangebot. Viele Waren sind mit Preisen ausgezeichnet, bei manchen Händlern ist aber immer noch Handeln angesagt. Michael hat sich eine neue Armbanduhr zugelegt, 10 Euro, ich mir auch (in Form eines Fingerringes), 5 Euro. Schuhe hätte ich natürlich auch kaufen wollen, aber ich hatte doch schon auf der Hinreise so viele Paare im Koffer. Wie sollte ich noch mehr zurück nach Deutschland befördern, ohne Übergepäck-Zuschlag zahlen zu müssen? Mehr haben wir jedenfalls nicht gekauft. Dafür sahen unsere Schuhe danach aus, als wären wir durch den Dschungel gewandert. Durch die häufigen Regenfälle in den letzten Tagen, war der Boden des Marktplatzes ziemlich verschlammt. Was richtig faszinierend war, waren die vielen Storchenpaare in diesem Bereich von Lagos, wo auch eine Flusslandschaft beginnt, durch die sogar Bootstouren angeboten werden. Zwei alte Fabrikschornsteine auf einem Trümmergrundstück waren allein von drei Paaren besetzt. Aber auch auf den Dächern der umliegenden Häuser: Überall brütende Störche. Ihnen beim fast schwerelos erscheinenden Flug zuzuschauen, war großartig. Ich habe versucht, Fotos zu machen, vermute aber, dass die nicht gut geworden sind, weil die Tiere einfach zu weit entfernt waren. Ist ja auch egal, Hauptsache das Bild ist im Herzen bewahrt.
In der Snack Bar Abrigo, auch in der Fußgänger-Zone in Lagos Altstadt, entdeckten wir ein Fleckchen Sonne. Nichts wie hin. Doch das Essen dort war kein Genuss. Der Wind war so kalt, dass wir völlig verkrampft da saßen. Das hätten wir nicht gedacht. Oder sind wir solche Mimöschen? Am Nachbartisch saßen junge Engländer in kurzen Hosen und tranken ein großes kaltes Bier nach dem anderen. Brrr. Unsere Hähnchenflügel für 5,45 Euro schmeckten gut, die Pommes dazu auch, aber wenn man friert, macht Essen draußen einfach keinen Spaß. Der Cappuccino für 2,85 Euro mit Sprühsahne war viel zu teuer für die Qualität. Den bekommt man vielerorts viel besser und preiswerter. Übrigens ist ein Galao eine gute, viel günstigere Alternative. Ein Milchkaffee eben. Kein Milchschaum, aber meist rund einen Euro billiger.
Einen Nachteil hat die Ferienanlage ja. Es gibt so viel Grün, so viel schöne Pflanzen, aber eben auch viel Rasen. Und Rasen muss gemäht werden. Und Motor-Rasenmäher sind sehr laut. So brummen diese Dinger teilweise von morgens bis abends und man findet keine Ruhe. Um nicht auszuflippen, schnappt man sich dann am besten den Rucksack und den Ehemann und macht sich auf zur nächsten schönen Strandbar oder in die Altstadt. Da ist es zwar auch laut, aber anders. In der Stadt lärmen die Menschen. Nicht wie der gemäßigte Germane immer im gedämpften Ton sich unterhaltend, brüllen die Südeuropäer ihre Grüße und Fragen quer durch die Straßen der Altstadt zu dem Empfänger, der manchmal hundert Meter entfernt steht. Sie lachen und scherzen lauthals und zeigen dabei ihre meist sehr fehlerhaften Gebisse. Küssen möchte man sie nicht gerade, aber irgendwie sind sie liebenswert in ihrer Art. Auch am Strand ist es nicht ruhig. Keine Ahnung, wieviel Dezibel das Wellenrauschen produziert. Aber man sagt ja, dass Schauspieler hier am besten das Sprechen lernen, wenn sie gegen den Lärm der Brandung ihre Rolle aufsagen. Heute waren wir nochmal am Porto de Mós-Strand. Der ist schön, schön wild. Nicht sehr lang, aber irgendwie attraktiv. Auch nicht zu viele Gäste hier. Zwei Restaurants haben sich an diesem Ort, der von Ferienanlagen umgeben ist, die architektonisch sehr gut in die Landschaft eingefügt wurden, niedergelassen. Wir waren jetzt zum zweiten Mal im CampiMar. Die 4-Euro-Cocktails haben es in sich. Nicht wie zu happy-hour-Zeiten in Deutschland, sondern richtig viel Alkohol steckt darin. Erdbeerdaiquiri und Pina Colada habe ich schon probiert. Schon nach den ersten zwei Schlucken könnte ich mich wegschmeißen. Nur ein paar Stufen hinab zum Sandstrand, mich dort bäuchlings fallen lassen. Michael fragt: „Na, willst Du Dich mal wieder im Sand kugeln?“ Ja, rumkugeln am Strand, danach steht einem der Sinn nach so einem Cocktail. Albern kichern und rumkugeln.
Als wir zurück zum Ferienhaus kamen, war der Käfer, ein Verwandter des Maikäfers, von gestern wieder da. Scheint sich auf unserer Terrasse wohl zu fühlen. Gestern setzte ich ihn doch noch in ein Blumenbeet, heute schlich er schon wieder über die kahlen Terrassenplatten. Was findet der bloß daran? Jetzt habe ich ihn erstmal fotografiert. Hat er davon. Ein hübsches Exemplar, so lange er nicht an mir langkrabbelt oder mich gar anfliegt. Hatte ich beim Fotografieren schon befürchtet.
Drei Ansichtskarten habe ich in diesem Jahr geschrieben. Es werden immer weniger. Ich erinnere mich noch an Zeiten, an denen es mehr als zehn waren. Das Internet-Zeitalter und die Möglichkeit zu mailen, verändert Vieles. Doch RiRo und Brüggis sowie Stephan & Ingrid sollen Grüße erhalten. Die vergessen uns schließlich auch nie. Doch wohin mit den Karten? Auf dem Hinweg ruhten sie zunächst vergessen in meiner Hosentasche. Auf dem Rückweg haben wir intensiv geschaut, aber keinen einzigen Briefkasten gefunden. Morgen wird ein neuer Versuch gestartet.
Zum Internetten sind wir heute in das Holländische Restaurant „Duquesa“ in der Altstadt gegangen. Dort ist es für die Gäste gratis. Ich bestellte einen Pfannkuchen in der Hoffnung, einen solchen zu erhalten, wie ich ihn aus Holland kenne. Irrtum. Ein kleiner Teigfladen ohne Schnick-Schnack wurde serviert. Michaels Hähnchenbrust-Salat war auch sehr überschaubar. Die Qualität zwar sehr ordentlich, aber von der Quantität und der Aufmachung her, hatten wir schon bessere Erfahrungen machen dürfen. Die Bedienung allerdings sehr nett!
Ein neuer Tag, wieder nur eine gerade so lächelnde Sonne, aber einige Grade wärmer. Lange klüngelten wir auf der Dachterrasse herum. Ein bisschen lesen, ein bisschen dösen. Schließlich nervte heute jedoch nicht mehr der Rasenmäher sondern der Trimmer, natürlich auch motorbetrieben, mit dem jeder Baum in der Anlage von Gras befreit wurde, das der Mäher gestern nicht erwischt hatte. Mal sehen, mit welchem Gartengerät die Heinzelmännchen morgen noch einen draufsetzen wollen. Wir zogen jedenfalls an den Strand. Wieder Porto-de-Mos. Und wieder das Campimar, wo wir es uns richtig gut gehen ließen. Cocktail, Kuchen, Spaghetti, Schmor-Hähnchen... Die Kellner kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Und die Rechnung zum Schluss konnten wir sogar auch noch bezahlen. Weil es da so lange so schön war, bekamen wir dann kein Brot mehr im Supermarkt. Jetzt liegen da so blöde Milchbrötchen. Hmm, da esse ich lieber das Hasenbrot vom Wochenende. Stecke es in den Toaster, dann wird es wieder genießbar. Essen ist überhaupt eines der Hauptbeschäftigungen für uns hier. Der Grill-Imbiss direkt hinter der Stadtmauer, der Piri-Piri-Hähnchen anbietet, zum Beispiel. Sieht man die, sehen sie flach wie Flundern aus, aber sie schmecken wirklich ganz ausgezeichnet, gut gewürzt. Von Piri-Piri spüre ich allerdings nichts. Wir genossen eines auf der Dachterrasse unseres Ferienhauses, während die Sonne langsam hinter den Dächern versank. Sehr schön. Oder das Tapas-Restaurant vor der Kirche in der Altstadt, das auch zig verschiedene Muschel-Variationen anbietet. Die 6-Euro-Portion reicht für den kleinen Appetit am Mittag. Sehr zuvorkommendes Personal. Und all die Cafés, die kleine Häppchen für Zwischendurch anbieten. Bei den meisten kann man übrigens Free-Internet nutzen. Was will man mehr?
Außerdem ist die Stadt nicht nur voller Souvenirläden, die den üblichen Kitsch für den Durchschnitts-Touristen anbieten, sondern sehr viele haben sehr geschmackvolles Kunstgewerbe im Angebot. Auch einige Kunst-Galerien gibt es, bei denen wirklich gute Gemälde anzuschauen oder zu erwerben sind. Klamotten – so viel wie das Herz begehrt. Die meisten von wirklich guter Qualität, für mich dann auch zu teuer. Aber heute entdeckte ich einen asiatischen Klamotten-Laden, bei dem ich mir gleich ein enges Röckchen und eine bunte Bluse im Hippie-Stil (wie ich sie schon mit 12 oder so hatte) gekauft. Jedes Teil 8 Euro. Da muss man doch zuschlagen, oder? Schade, dass das Koffer-Gewicht auch beim Rückflug begrenzt ist. Und der steht leider schon direkt vor der Tür. Schade. Doch wir kommen sicher wieder, liebe Algarve, Du wunderschöner Ort Lagos!

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