Mal wieder an der Algarve,
mal wieder in Lagos. Ist es nicht eine wunderbare Stadt zum Urlaub
machen? Bis auf einige Bausünden, die als Bauruinen noch an die
schrecklichen Jahre zu Anfang des Tourismus erinnern, ist hier
architektonisch gesehen die Welt in Ordnung. Zwei- maximal
dreigeschossige Bauten, alle in schönen, warmen Farben gehalten, die
Bepflanzung entlang der Anlagen ist ein Gedicht, da guckt selbst die
BUGA Koblenz dumm aus der Wäsche. Pflanzen, die wir auf der
Fensterbank oder Terrasse seit Jahren versuchen, zum Wachsen zu
bringen, gedeihen hier ohne menschliches Einwirken auf verlassenen
Grundstücken, in den Dünen oder eben am Wegesrand. Alles blüht,
Gelb, Lila, Blau sind die vorherrschenden Farben. Man kann sich gar
nicht satt sehen. Unsere Ferienhaus-Anlage Ancora liegt etwa 2 km
außerhalb von der Altstadt Lagos auf einer Anhöhe. Aber irgendwie
liegt hier alles auf einer Anhöhe. Kein guter Ort zum Fahrradfahren
also. Leihfahrräder kosten sowieso viel zu viel. Pro Tag 20 Euro.
Das ist Wucher. Nach einem Transfer von gut einer Stunde ab dem
Flughafen Faro in einem Sprinter – wir beide durften vorne neben
dem Fahrer sitzen, der ständig die zugelassene Geschwindigkeit um
rund 20 km/h überschritt – erreichten wir unser Domizil. Michael
blaffte mich gehörig an, wie immer, wenn wir reisen. Übermüdet,
nervös – das sind eben die Folgen. Selbst die Frau an der
Rezeption erkannte sofort, dass wir uns dringend erholen müssten.
Und dann eroberten wir „unser“ Haus. Ein Schlafzimmer mit
Elektroheizkörper, Badezimmer mit Badewanne, Küchenzeile im
Wohnzimmer: Auf dem Esstisch eine Flasche Weißwein zur Begrüßung.
Ein kleiner Fernseher, große Schiebetüren zur Terrasse hin, die wie
ein Innenhof gebaut ist. Im Wohnzimmer zusätzlich eine Couch. Wenn
Michael nicht bald aufhört, nachts zu schnarchen, wandere ich
dorthin aus. Von der Terrasse kann man durch ein Holz-Gartentürchen
auf die Wiese davor gelangen, auf der große bunte Blumen (wie
Bornholmer Margeriten) blühen, wie bei uns sonst Gänseblümchen.
Überall Palmen und sonstige tropische Pflanzen – einfach
wunderschön. Wohin führt die Treppe von der Terrasse aus? Zur
Nachbarwohnung? Oder ist da noch eine Wohnung über unserer? Nein!
Hurra, wir haben wieder einen kleinen Dachgarten, von dem aus man die
ganze Anlage überblicken, leider auch auf diese riesige Bauruine
gucken kann/muss. Auf dem Dachgarten eine lange Steinbank. An diesem
Ort könnte ich den Rest meines Lebens verbringen, wenn ich
Portugiesin wäre. Wieder hören und sehen wir die Möwen – es
klingt wie Musik. Auch sonst ist die Vogelschar komplett: Spatzen,
Amseln auf jeden Fall. Gestern eine noch flugunfähige Jungamsel
beobachtet, die von ihrem Papa gefüttert wurde. Hoffentlich hat der
Jagdhund sie nicht gepackt, der jeden Tag seine Runde vor unserem
Häuschen dreht. Heute morgen habe ich erst einmal eine Schnecke
gerettet, die auf dem Weg zur Dachterrasse war. Ob sie dort saftiges
Grün erwartete? So ein schönes Schneckenhaus. Seitdem ich diese
Schleimer auch im Aquarium habe, finde ich sie ganz attraktiv,
besonders wenn sie so hübsche Häuschen haben. Mit den ganz nackten
mag ich mich immer noch nicht anfreunden. Es ist wie zu Hause.
Michael steht neben mir, scharrt unruhig mit den Füßen, wartet auf
das Abendessen. Er hat Mais in der Dose gekauft, dazu vier Hamburger.
Das soll unser Menu heute werden. Vorhin haben wir an der Hauptstraße
kurz vor dem Spar-Supermarkt ein hübsches Café, das von einer
Schwäbin betrieben wird, entdeckt. Michael bestellte sich
Apfelkuchen und erhielt ein ganzes Früchtemenu dazu. Ich wählte
eine Bananen-Schokoladen-Crepe und bekam einen Pfannkuchen –
riesig! Sehr lecker, liebevollst zubereitet. Cappuccino 1,50 Euro.
Na, bitte. Es geht doch. Zum Nachtisch genehmigten wir uns noch ein
Glas Rot- bzw. Portwein. Auch im Innenbereich ist das Café
(Gartenzwerg) sehr einladend. Alles steht voller Bücher, die man
lesen kann, ausleihen darf. Die Inhaberin veranstaltet Sprachkurse
und 3-Sprachen-Treffs: Engländer, Portugiesen, Deutsche. Eine tolle
Idee! So hätte ich es auch gemacht, wenn ich mich hier
niedergelassen hätte. Sie lebt wohl schon 13 Jahre in Portugal, erst
arbeitete sie als Köchin, dann an verschiedenen Hotelrezeptionen.
Nachdem sie eine schwere Krankheit überlebt hat, entschloss sie
sich, wie sie erzählte, dieses Café – ihren Traum – wahr zu
machen. Weil für den Rückweg dicke Wolken einen Schauer befürchten
ließen, bot uns die Wirtin sogar an, uns einen Schirm zu borgen. Im
nebenan gelegenen Supermarkt besorgten wir die Überlebensration des
Tages: Frisches Brot, Weintrauben, Aufschnitt... Herrlich durch die
Märkte zu streifen und zu gucken, worauf man wohl Appetit haben
würde. Übrigens ist im Gebäude des Supermarktes auch ein
Internet-Raum mit einigen Plätzen. Hier kostet das Surfen 3 Euro pro
Stunde. Mit einem Kaffee von der Caféteria am Eingang lässt es sich
an diesem Ort ganz gut aushalten. Um 19 Uhr steht das Essen in
unserem Ferienhaus – wie zu Hause auf dem Tisch, denn immerhin ist
es in Deutschland dann schon 20 Uhr, Zeit für Nachrichten, Krimi &
Co. Man sieht, eigentlich haben wir uns sehr heimelig hier
eingerichtet, nicht viel anders als zu Hause auch. Nur mit dem
Unterschied, dass es keinerlei Termindruck, keinerlei Verpflichtungen
gibt. Jeden zweiten Tag kommen zwei Putzdamen ins Haus und machen
einen Kölschen Wisch durch die Räume. Klopapier aufzufüllen, wird
dabei – wie fast in jedem Urlaub erlebt – immer vergessen.
Michael hat die ladies aber noch eingefangen: „Madame – paper für
Toilette“ - sie haben kapiert. Die kaputte Birne über dem
Zweiplatten-Herd wollten sie wohl dem Techniker melden. Alle Schäden
nur Stunden später behoben.
Ich lese Erasmus von
Rotterdam: „Lob der Narrheit“. Nicht leicht zu lesen, aber doch
noch so, dass man es im Urlaub sich mal antun kann. Viele Wahrheiten
entdeckt man zwischen den Zeilen. Aber nach ein paar Seiten bin ich
dann doch so müde, dass ich dringend schon wieder ein Nickerchen
machen müsste. Bei dem April-Wetter jetzt Anfang Mai ist das nicht
so ganz einfach. Draußen platschen ständig Regentropfen auf den
Körper, wenn man gerade glaubt, ein Stündchen Sonne sicher zu
haben. Kommt eine Wolke angeflogen, erweist sie sich auch gleich als
inkontinent. So schreibe ich jetzt mal ein bisschen am Computer.
Würde gerne surfen, aber das mit dem Internet (free WiFi)
funktioniert nicht. Vielleicht liegt es an meiner Windows-Version,
vielleicht an irgendwelchen Antiviren-Programmen, keine Ahnung, die
Rezeptions-Dame konnte leider auch nicht weiterhelfen. So müssen wir
mal erst das Internet (ein Bildschirm) im Rezeptionsbereich nutzen. 2
Euro für 30 Minuten. Viele Restaurants bieten auch free WiFi an,
aber ich habe noch nicht getestet, ob es dort funktioniert. Ja, es
funktioniert. Zum Beispiel im „Café do mar“, Praia da Batata,
hoch über der wunderschönen Felsenküste. Essen und Trinken ist
hier zwar etwas teurer, aber die Aussicht ist fabelhaft. Man sitzt in
der Sonne, trinkt Vinho Verde und surft im Internet. Allerdings waren
wir nach einer halben Stunde schon wieder so durchgefroren, wie ein
Affe in der Schweinehaut, wie ich früher als Kind einmal zu sagen
pflegte. Der kalte Wind fegt da oben ganz gehörig. Als ich neulich
einem Geschäftsmann mein Leid mit dem kalten Wind klagte, meinte er:
„Welcher Wind? Vielleicht sind Sie es, die diesen Wind macht?“
Natürlich Unterhaltung auf Englisch. Aber ich fand das gut. Den Mann
auch. Heute zweiter WiFi-Versuch im Bora-Café in der Fußgänger-Zone
der Altstadt. Straße: Rua Conselheiro Joaquim. Leider scheint in
dieses Café nie ein Sonnenstrahl, weshalb man bei den diesjährigen
Anfang-Mai-Temperaturen auch dort schnell eine Gänsehaut bekommt.
Ich bestellte einen Salat mit Ziegenkäse, Michael einen
Käse-Schinken-Toast. Der Salat war phantastisch. Schön dekoriert,
mit vielen kleinen Überraschungen. Ein kleiner Klecks Marmelade, in
Knoblauch-Öl eingelegten Oliven, Gurken, Tomaten, Kirsch-Tomaten,
ein frischer Minze-Zweig, Ruccola.... Einfach köstlich. Jeden Tag
gibt es im Café den Saft des Tages. Heute war es Orangensaft.
Neulich Erdbeersaft. Jedes Glas für 1,50 Euro. Da kann man nicht
meckern. Und das Internet (ohne Zugangscode) funktioniert dort auch.
Kurz bevor wir wieder gingen – wieder durchgefroren, kam der nette
Geschäftsmann mit Freunden oder Familie. Wir scherzten nochmal über
Wind und Kälte und zogen dann los, um für Michael noch ein bisschen
Nerven-Nahrung zu kaufen. Zwei Teilchen, die undefinierbar
schmeckten, wie er sagte. Nun, ja.
Übrigens waren wir
gestern endlich am Fischereihafen und haben uns dort zu Mittag in
einer Snack-Bar (Traquinas Café) niedergelassen. Riesige Portionen
gab es dort. Prato do dia (Tagesgericht) für 6 Euro. Schweinefleisch
mit Kartoffeln, eine ganze Platte voll. Michael schaffte nicht einmal
die Hälfte. Nun, kein Wunder, wenn man vier Schnitten Brot zum
Frühstück hatte. Ich bestellte gegrillte Sardinen, 6 Stück, so
lang wie zwei aneinandergereihte Mittelfinger und so dick, wie
Mittel- und Zeigefinger zusammen wurden zusammen mit einer Platte
Pellkartoffeln (mit Pelle, die mein Herzallerliebster natürlich
erstmal abzog) und einem Salatteller serviert. Lecker! Gesamtpreis
incl. einem halben Liter Wasser: 15,30 Euro. Zum nur noch wenige
hundert Meter entfernten Strand gingen wir nicht mehr. Horden
Jugendlicher hatten wir zuvor in die Richtung ziehen sehen, darauf
hatten wir gerade wenig Lust. Außerdem war es irgendwie zu kalt für
Strand, wo doch der Wind immer noch ein wenig heftiger weht. In
windstillen Winkeln kann es bei Sonnenschein wirklich so warm werden,
dass die Fettpolster dahin schmelzen, aber ansonsten herrscht doch
viel Gänsehaut vor.
Jeden ersten Samstag im
Monat findet im Norden von Lagos (Richtung Zoo, ungefähr auf Höhe
des Yachthafen-Endes) ein Zigeunermarkt statt. Den suchten wir
natürlich auf. Man muss schon relativ früh da sein, denn die ersten
bauen ihre Stände gegen 13 Uhr bereits wieder ab. Doch ein Besuch
lohnt sich auf jeden Fall. Kleidung, Uhren, Tücher, Taschen – eben
das übliche Marktangebot. Viele Waren sind mit Preisen
ausgezeichnet, bei manchen Händlern ist aber immer noch Handeln
angesagt. Michael hat sich eine neue Armbanduhr zugelegt, 10 Euro,
ich mir auch (in Form eines Fingerringes), 5 Euro. Schuhe hätte ich
natürlich auch kaufen wollen, aber ich hatte doch schon auf
der Hinreise so viele Paare im Koffer. Wie sollte ich noch mehr
zurück nach Deutschland befördern, ohne Übergepäck-Zuschlag
zahlen zu müssen? Mehr haben wir jedenfalls nicht gekauft. Dafür
sahen unsere Schuhe danach aus, als wären wir durch den Dschungel
gewandert. Durch die häufigen Regenfälle in den letzten Tagen, war
der Boden des Marktplatzes ziemlich verschlammt. Was richtig
faszinierend war, waren die vielen Storchenpaare in diesem Bereich
von Lagos, wo auch eine Flusslandschaft beginnt, durch die sogar
Bootstouren angeboten werden. Zwei alte Fabrikschornsteine auf einem
Trümmergrundstück waren allein von drei Paaren besetzt. Aber auch
auf den Dächern der umliegenden Häuser: Überall brütende Störche.
Ihnen beim fast schwerelos erscheinenden Flug zuzuschauen, war
großartig. Ich habe versucht, Fotos zu machen, vermute aber, dass
die nicht gut geworden sind, weil die Tiere einfach zu weit entfernt
waren. Ist ja auch egal, Hauptsache das Bild ist im Herzen bewahrt.
In der Snack Bar Abrigo,
auch in der Fußgänger-Zone in Lagos Altstadt, entdeckten wir ein
Fleckchen Sonne. Nichts wie hin. Doch das Essen dort war kein Genuss.
Der Wind war so kalt, dass wir völlig verkrampft da saßen. Das
hätten wir nicht gedacht. Oder sind wir solche Mimöschen? Am
Nachbartisch saßen junge Engländer in kurzen Hosen und tranken ein
großes kaltes Bier nach dem anderen. Brrr. Unsere Hähnchenflügel
für 5,45 Euro schmeckten gut, die Pommes dazu auch, aber wenn man
friert, macht Essen draußen einfach keinen Spaß. Der Cappuccino für
2,85 Euro mit Sprühsahne war viel zu teuer für die Qualität. Den
bekommt man vielerorts viel besser und preiswerter. Übrigens ist ein
Galao eine gute, viel günstigere Alternative. Ein Milchkaffee eben.
Kein Milchschaum, aber meist rund einen Euro billiger.
Einen Nachteil hat die
Ferienanlage ja. Es gibt so viel Grün, so viel schöne Pflanzen,
aber eben auch viel Rasen. Und Rasen muss gemäht werden. Und
Motor-Rasenmäher sind sehr laut. So brummen diese Dinger teilweise
von morgens bis abends und man findet keine Ruhe. Um nicht
auszuflippen, schnappt man sich dann am besten den Rucksack und den
Ehemann und macht sich auf zur nächsten schönen Strandbar oder in
die Altstadt. Da ist es zwar auch laut, aber anders. In der Stadt
lärmen die Menschen. Nicht wie der gemäßigte Germane immer im
gedämpften Ton sich unterhaltend, brüllen die Südeuropäer ihre
Grüße und Fragen quer durch die Straßen der Altstadt zu dem
Empfänger, der manchmal hundert Meter entfernt steht. Sie lachen und
scherzen lauthals und zeigen dabei ihre meist sehr fehlerhaften
Gebisse. Küssen möchte man sie nicht gerade, aber irgendwie sind
sie liebenswert in ihrer Art. Auch am Strand ist es nicht ruhig.
Keine Ahnung, wieviel Dezibel das Wellenrauschen produziert. Aber man
sagt ja, dass Schauspieler hier am besten das Sprechen lernen, wenn
sie gegen den Lärm der Brandung ihre Rolle aufsagen. Heute waren wir
nochmal am Porto de Mós-Strand. Der ist schön, schön wild. Nicht
sehr lang, aber irgendwie attraktiv. Auch nicht zu viele Gäste hier.
Zwei Restaurants haben sich an diesem Ort, der von Ferienanlagen
umgeben ist, die architektonisch sehr gut in die Landschaft eingefügt
wurden, niedergelassen. Wir waren jetzt zum zweiten Mal im CampiMar.
Die 4-Euro-Cocktails haben es in sich. Nicht wie zu happy-hour-Zeiten
in Deutschland, sondern richtig viel Alkohol steckt darin.
Erdbeerdaiquiri und Pina Colada habe ich schon probiert. Schon nach
den ersten zwei Schlucken könnte ich mich wegschmeißen. Nur ein
paar Stufen hinab zum Sandstrand, mich dort bäuchlings fallen
lassen. Michael fragt: „Na, willst Du Dich mal wieder im Sand
kugeln?“ Ja, rumkugeln am Strand, danach steht einem der Sinn nach
so einem Cocktail. Albern kichern und rumkugeln.
Als wir zurück zum
Ferienhaus kamen, war der Käfer, ein Verwandter des Maikäfers, von
gestern wieder da. Scheint sich auf unserer Terrasse wohl zu fühlen.
Gestern setzte ich ihn doch noch in ein Blumenbeet, heute schlich er
schon wieder über die kahlen Terrassenplatten. Was findet der bloß
daran? Jetzt habe ich ihn erstmal fotografiert. Hat er davon. Ein
hübsches Exemplar, so lange er nicht an mir langkrabbelt oder mich
gar anfliegt. Hatte ich beim Fotografieren schon befürchtet.
Drei Ansichtskarten habe
ich in diesem Jahr geschrieben. Es werden immer weniger. Ich erinnere
mich noch an Zeiten, an denen es mehr als zehn waren. Das
Internet-Zeitalter und die Möglichkeit zu mailen, verändert Vieles.
Doch RiRo und Brüggis sowie Stephan & Ingrid sollen Grüße
erhalten. Die vergessen uns schließlich auch nie. Doch wohin mit den
Karten? Auf dem Hinweg ruhten sie zunächst vergessen in meiner
Hosentasche. Auf dem Rückweg haben wir intensiv geschaut, aber
keinen einzigen Briefkasten gefunden. Morgen wird ein neuer Versuch
gestartet.
Zum Internetten sind wir
heute in das Holländische Restaurant „Duquesa“ in der Altstadt
gegangen. Dort ist es für die Gäste gratis. Ich bestellte einen
Pfannkuchen in der Hoffnung, einen solchen zu erhalten, wie ich ihn
aus Holland kenne. Irrtum. Ein kleiner Teigfladen ohne
Schnick-Schnack wurde serviert. Michaels Hähnchenbrust-Salat war
auch sehr überschaubar. Die Qualität zwar sehr ordentlich, aber von
der Quantität und der Aufmachung her, hatten wir schon bessere
Erfahrungen machen dürfen. Die Bedienung allerdings sehr nett!
Ein neuer Tag, wieder nur
eine gerade so lächelnde Sonne, aber einige Grade wärmer. Lange
klüngelten wir auf der Dachterrasse herum. Ein bisschen lesen, ein
bisschen dösen. Schließlich nervte heute jedoch nicht mehr der
Rasenmäher sondern der Trimmer, natürlich auch motorbetrieben, mit
dem jeder Baum in der Anlage von Gras befreit wurde, das der Mäher
gestern nicht erwischt hatte. Mal sehen, mit welchem Gartengerät die
Heinzelmännchen morgen noch einen draufsetzen wollen. Wir zogen
jedenfalls an den Strand. Wieder Porto-de-Mos. Und wieder das
Campimar, wo wir es uns richtig gut gehen ließen. Cocktail, Kuchen,
Spaghetti, Schmor-Hähnchen... Die Kellner kamen aus dem Staunen gar
nicht mehr heraus. Und die Rechnung zum Schluss konnten wir sogar
auch noch bezahlen. Weil es da so lange so schön war, bekamen wir
dann kein Brot mehr im Supermarkt. Jetzt liegen da so blöde
Milchbrötchen. Hmm, da esse ich lieber das Hasenbrot vom Wochenende.
Stecke es in den Toaster, dann wird es wieder genießbar. Essen ist
überhaupt eines der Hauptbeschäftigungen für uns hier. Der
Grill-Imbiss direkt hinter der Stadtmauer, der Piri-Piri-Hähnchen
anbietet, zum Beispiel. Sieht man die, sehen sie flach wie Flundern
aus, aber sie schmecken wirklich ganz ausgezeichnet, gut gewürzt.
Von Piri-Piri spüre ich allerdings nichts. Wir genossen eines auf
der Dachterrasse unseres Ferienhauses, während die Sonne langsam
hinter den Dächern versank. Sehr schön. Oder das Tapas-Restaurant
vor der Kirche in der Altstadt, das auch zig verschiedene
Muschel-Variationen anbietet. Die 6-Euro-Portion reicht für den
kleinen Appetit am Mittag. Sehr zuvorkommendes Personal. Und all die
Cafés, die kleine Häppchen für Zwischendurch anbieten. Bei den
meisten kann man übrigens Free-Internet nutzen. Was will man mehr?
Außerdem ist die Stadt
nicht nur voller Souvenirläden, die den üblichen Kitsch für den
Durchschnitts-Touristen anbieten, sondern sehr viele haben sehr
geschmackvolles Kunstgewerbe im Angebot. Auch einige Kunst-Galerien
gibt es, bei denen wirklich gute Gemälde anzuschauen oder zu
erwerben sind. Klamotten – so viel wie das Herz begehrt. Die
meisten von wirklich guter Qualität, für mich dann auch zu teuer.
Aber heute entdeckte ich einen asiatischen Klamotten-Laden, bei dem
ich mir gleich ein enges Röckchen und eine bunte Bluse im
Hippie-Stil (wie ich sie schon mit 12 oder so hatte) gekauft. Jedes
Teil 8 Euro. Da muss man doch zuschlagen, oder? Schade, dass das
Koffer-Gewicht auch beim Rückflug begrenzt ist. Und der steht leider
schon direkt vor der Tür. Schade. Doch wir kommen sicher wieder,
liebe Algarve, Du wunderschöner Ort Lagos!
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