Auch die 15. Kulturtage Ehrenbreitstein im Jahr 2014 boten ein vielseitiges und
umfangreiches Programm, das den zahlreichen parallel stattfindenden
(Groß-)Veranstaltungen in der Stadt gut Paroli bieten konnte. "Von
weit her nach Ehrenbreitstein" lautete des Motto des dreitägigen
Festivals, mit dem die Einwanderungen in den Ort, ihre Bedeutung und
ihr Gewinn für die ehemalige kurfürstliche Residenzstadt gewürdigt
werden sollten. Umgesetzt wurde es von den teilnehmenden Künstlern
auf verschiedenartigste Weise. Waren es nicht die Künstler selbst,
die von weit her kamen, um ihr Schaffen hier zu präsentieren, so
waren es oftmals die Inhalte, die das Motto thematisierten. Wie immer
wurden die Kulturtage getragen von den vielen in und für
Ehrenbreitstein aktiven Vereinen und Vereinigungen, den
Kulturschaffenden sowie dem Kulturamt der Stadt Koblenz. Die
Eröffnung erfolgte durch den Leiter des Rhein-Museums, ein Ortsring-Mitglied und den
Kulturdezernenten der Stadt, der als Mitbegründer der
Veranstaltung gilt. Schon seit Jahrhunderten lassen sich Künstler
wie Januarius Zick oder Clemens Brentano in dem Stadtteil nieder.
Darauf aufbauend und daran anknüpfend wurden die Kulturtage im Jahr
2000 aus der Taufe gehoben. Mittlerweile sind sie, dank großem
ehrenamtlichen Engagement fest etabliert im
städtischen Veranstaltungskalender. Eine der vielen Veranstaltungen,
die den Stadtteil beleben und bereichern. Gleich mehrere Ausstellungseröffnungen und zahlreiche teilnehmende Ateliers werden zu den Kulturtagen ihre Türen für die Besucher öffnen. Den Veranstaltungsbeginn umrahmten die beiden Gitarristen Aaron
Hannelly und Stefan Hillesheim, zwei ehemalige Schüler der Koblenzer
Musikschule (Gitarrenakademie, Hubert Käppel). Im Anschluss hatten die Museums-Besucher
Gelegenheit, an einer Kurzführung durch die aktuelle
Sonderausstellung "Rheingold" teilzunehmen. In das Coenen
Palais lockten die Kulturtage die aus Orleans stammende Sängerin Florence Absolu. Sie
bot hier ein absolut phantastisches Konzert mit französischen
Chansons, vornehmlich von Jacques Brel und Edith Piaf. Sie überzeugte
nicht nur mit einer, für dieses musikalische Genre wie geschaffenen,
ausdrucksstarken, kraft- und lustvollen Stimme, sondern mit einer
ebenso charmanten und humorvollen Moderation, mit der sie Erklärungen
zu Inhalt und Hintergrund der Lieder lieferte. Zu einem
Rundum-Perfekt-Paket geriet das Konzert durch die genialen Musiker an
ihrer Seite, besonders den Mann am Akkordeon, das Instrument mit der
typisch französischen Klangfarbe. Die dargebotene Bandbreite an
Chansons versetzte das begeisterte Publikum in alle erdenklichen
emotionalen Höhen und Tiefen. Dazu gehörten "Ne me
quitte pas", "Göttingen", "Amsterdam" und,
als eine der drei Zugaben, "Non, je ne regrette rien".
Während im ersten Stock also Frankreich zu Gast war, kam im
Erdgeschoss mit viel Bewegung ein Gruß aus Spanien ins Haus. Mit
rassigem und ausdrucksstarkem Flamencotanz faszinierte Ari La Yema
vor der Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung "Du und Ich -
bewegtes Glück" von Rita Klein (Keramik) und Sandra
Hundelshausen (Malerei). Die beiden Künstlerinnen wollen mit einem
Teil des Verkaufserlöses ihrer Kunstwerke die "besonders von
weither gekommenen Kinder" der Grundschule Ehrenbreitstein
unterstützen.
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